„Unser Anliegen, das eigentliche, lässt sich
bestenfalls umschreiben, und das heißt ganz wörtlich:
Man schreibt darum herum. Man umstellt es. (...)
Die Sprache ist wie ein Meißel,
der alles weghaut, was nicht Geheimnis ist,
und alles Sagen bedeutet ein Entfernen.“
Max Frisch, Tagebuch 1946-1949
Mein Selbstverständnis als Bildhauer bezieht sich auf die Skulptur in diesem ursprünglichen Sinn des „Weghauens“.
Das skulpturale Arbeiten folgt ganz eigenen Prinzipien, und doch finden diese ihre allgemeine Entsprechung im Leben: Es handelt sich ja bei beiden um eine Suche.
Das Material ist gerne Inspirationsquelle, bestimmt und begrenzt aber auch die Möglichkeiten. Manchmal muss man flexibel reagieren und eine andere Lösung finden.
Auch die Sache mit den Entscheidungen, die weitgehend unwiederrufbar sind, ist fast wie im richtigen Leben: Man hangelt sich von einer Entscheidung zur Nächsten und versucht sich vorzustellen, wohin sie einen bringen wird. Die verhältnismäßig langwierige Arbeit lässt einem Zeit dazu.
Diesen spannungsvollen Prozess tragen die Skulpturen auf geheimnisvolle und faszinierende Weise in sich.
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Wolf Münninghoff